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Laufende Habilitationsprojekte

Night as Topos in Danish Romanticism

 

Kontakt: markus.christensen@uni-flensburg.de

Ort: Europa-Universität Flensburg, Institut für Dänisch

 

Abstract:

Wege europäischen Gedankenguts und Texttransfer in den Alten Norden

 

Kontakt: r.juck@uni-koeln.de

 

Abstract:
Ziel der Arbeit ist es, die Wege aufzuzeigen und zu untersuchen, auf denen Texte und Texttraditionen in das mittelalterliche Skandinavien gelangten. Dies betrifft sowohl den altwestnordischen als auch den altostnordischen Bereich. An ausgewählten Textgattungen soll ein Vergleich angestellt werden, der die Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Vermittlung aus dem Süden in den Nordwesten und den Nordosten beleuchtet. Hierbei spielen sowohl inhaltliche als auch formale Aspekte der Texte in die Betrachtung hinein.

Die exempla der Handschrift AM 657 a-b 4°. Studien zur kulturhistorischen Kontextualisierung kurzer Prosaerzählungen im spätmittelalterlichen Island

 

Kontakt: m.kruse@isfas.uni-kiel.de

Ort: CAU Kiel

 

Abstract:
Ziel des Projekts ist die Analyse der aus der Mitte des 14. Jahrhunderts stammenden Handschrift AM 657 a-b 4°, die mit ihren etwa 80 enthaltenen exempla einen Großteil der aus dem mittel­al­terlichen Island bekann­ten „Beispielerzählungen“ überliefert. Nachgegangen werden soll hierbei nicht nur der Frage nach den Vorlagen und Quellen der einzelnen überlieferten Texte und der Art und Weise ihrer Integration in die Sammlung, sondern allgemein Fragen der Komposition und Kontextualisierung, der Adaption kontinentaler Erzählstoffe im spätmittelalterlichen Island – etwa in Bezug auf Prozesse der „Nordisierung“ und „Islandisierung“ entsprechender Inhalte und Strukturen – und der Transforma­tion narrativer Kurzformen, deren Inhalte auch für die isländische Kultur- und Mentalitäts­geschichte von Bedeutung sind. Ziel der Analyse ist die Einordnung des Codex in den weiteren Kontext der is­ländischen Literatur des 14. Jahrhunderts, insbesondere im Bereich mittelalterlicher Frömmigkeits­medien.

Sauna/Bastu – Verortungen des unaussprechlich Unaussprechbaren in der skandinavischen Literatur

 

Kontakt: latutsma@cms.hu-berlin.de

Abstract:

Die Brennu-Njáls saga: Ein altisländischer Tricksterdiskurs

 

Kontakt: sauckel@hi.is

Ort: LMU München/University of Iceland

 

Abstract:
Mein Habilitationsprojekt leistet einen neuen Beitrag zur Njáls saga-Forschung im Speziellen und zur Isländersagaforschung im Allgemeinen, indem es die Saga unter Zuhilfenahme des kulturtheoretischen Phänomens der „Figur des Dritten“ analysiert. Ein Vertreter dieses Figurenkabinettes im personalen Sinne ist die v.a. aus der Mythologie polytheistischer Religionen bekannte Gestalt des Tricksters – eine Figur, die Andere betrügt oder täuscht, Untergänge provoziert und (dadurch) Neuanfänge herbeiführt. Seit der Jahrtausendwende interessieren sich die modernen Kultur- und Literaturwissenschaften verstärkt für diese Figur und interpretieren sie nicht nur auf der Figurenebene einzelner Mythen, sondern weiten die Interpretation auf die Zeit der Niederschrift solcher Erzählungen aus und beziehen, wo möglich, „Verfasser“ und Rezipienten samt ihrer Schicksale mit ein. Auf Grundlage dieser modernen Ansätze habe ich ein „Tricksterkonzept“ zur Anwendung auf die altisländische Sagaliteratur erstellt, das sich zum Einen mit der Erfassung und Untersuchung tricksterhafter (Figuren-)Charakteristika, zum Anderen mit der Auswertung von invertierten Erzählelementen auseinandersetzt.

Bild-Poetiken der skandinavischen Neo-Avantgarde

 

Kontakt: timme@em.uni-frankfurt.de

Ort: Frankfurt

 

Abstract:

In den 1960er Jahren entstehen in Skandinavien vermehrt literarische Werke, die Text und Bild auf vielfältige Weise miteinander kombinieren: Fotografie und Lyrik in Per Højholts Provinser (1964), typografische Gedichte und Collagen aus Bild- und Textfragmenten in Åke Hodells General Bussig (1964) oder die visuelle, von Hand gezeichnete Poesie der norwegischen Dichterin Jorunn Aanderaa (Hansen på jorden, 1966), um nur einige Beispiele zu nennen. Im Unterschied zu traditioneller Buchillustration stammen Text und Bild hier von einem Künstler oder entstehen in enger Zusammenarbeit zwischen Autor und bildendem Künstler. Die Werke stehen im Kontext einer intermedialen Erweiterung des Literaturbegriffs, wie sie für die neo-avantgardistischen Strömungen dieser Zeit grundlegend war. Den Bildern wird häufig eine poetologische Funktion zugesprochen; dies geht einher mit einem gesteigerten Bewusstsein für die Materialität des Buches und des literarischen Textes.

Das Projekt möchte die Bild-Poetiken in der skandinavischen Literatur der 1950er bis 1970er Jahre in den Blick nehmen und zwar sowohl die poetologische Dimension der literarischen Text-Bild-Kombinationen als auch poetologische Texte und Debattenbeiträge über Text und Bild. Neben den als Bücher oder in buchähnlicher Form publizierten Werken – man konnte z. B. auch visuelle Poesie in einer Tüte zum Mitnehmen erwerben (Bernt Pettersons I påsen, 1965) – sind Literatur- und Kulturzeitschriften eine wichtige Quelle. Die Werke werden nicht selten zuerst in Zeitschriften publiziert, die zugleich, neben den Tageszeitungen, ein wichtiges Forum für ästhetische Debatten sind. Die Zeitschriften untermauern zudem die skandinavistische Forschungsperspektive: In ihnen finden interskandinavische und internationale Verbindungen ihren Niederschlag. Zudem eröffnen sie den Blick für weitere literarische und kulturelle Kontexte, in denen die Werke und Debatten stehen.

Trójumanna saga. Übersetzung als Mittel der Identitätsstiftung im skandinavischen Hochmittelalter

 

Kontakt: swalther@uni-bonn.de

Abstract:

Die Welt der Balladen

 

Kontakt: katarina.yngborn@lrz.uni-muenchen.de

Abstract:

Kurzwörter in den skandinavischen Sprachen

 

Kontakt: laura.zieseler@uni-greifswald.de

 

Abstract:

Obschon morphologische Kürzungsprozesse gerade im Zeitalter der Digitalisierung zunehmend an Produktivität gewinnen, war die Kurzwortbildung in den skandinavischen Sprachen mit Ausnahme von Nübling/Duke (2007) und Lux (2017) bisher kaum Gegenstand umfassender, systematischer Untersuchungen. Zum Westnordischen (Färöisch, Isländisch, Nynorsk) fehlt es bisher gar gänzlich an Grundlagenforschung.

 

Dieses marginale Interesse scheint v.a. auf drei Faktoren zu beruhen, von denen zwei inner- und einer außersprachlicher Natur sind: Zum einen erschwert die auf den ersten Blick große Heterogenität morphologischer Kürzungsprodukte eine einheitliche, stringente Erfassung und Analyse. Zum zweiten ist subtraktive Wort(form)bildung im Gegensatz zur additiven (Komposition, Derivation) aus natürlichkeitstheoretischer Sicht markiert, da ihre Konstrukte sich aufgrund der Reduktion ihrer semantischen Transparenz als kontraikonisch betrachten lassen (Wurzel 2001). Zum dritten gelten Kurzwörter im Allgemeinen als stilistisch und sozial markiert, da sie oftmals entweder fachsprachlichen Registern (hier insb. technische oder institutionelle Termini in Form von Akronymen wie schwed. TFY und SIFO) oder aber der informellen Umgangssprache (= konzeptioneller Mündlichkeit) zugerechnet werden. Insbesondere die unspezifische gruppensprachliche Markiertheit als “jugendsprachlich” oder noch allgemeiner “Slang” hat dazu geführt, dass Kurzwörter meist nur als sprachliches Kuriosum die Aufmerksamkeit eher populärwissenschaftlich orientierter Lexikographie erregten. In den stärker puristisch geprägten offiziellen Sprachkulturen des Inselnordischen wird mit dieser sprachlichen Standardferne eher distanziert umgegangen, während das normative Selbstverständnis der festlandskandinavischen Sprachen auch offiziell mehr als nur periphere Produktivität subtraktiver Prozesse sichtbar macht.

 

Ziel meines Habilitationsprojekts ist es, diesen drei Problematiken Rechnung zu tragen: Unter gesamtskandinavischer Perspektive sollen verschiedenste subtraktive Wortbildungsprozesse und -produkte analysiert und kategorisiert werden, um neben einer Bestandsaufnahme auch einen Beitrag zur Theoriebildung zu leisten (Merkmalssemantik, Prototypizität bzw. Markiertheit, phonologische und orthographische Aspekte, grammatische Merkmale wie Genuszuweisung, Pluralbildung). Dafür soll eine einheitliche Terminologie entwickelt werden, welche die Besonderheiten und Unterschiede der skandinavischen Sprachen einbezieht. Die mit diesem Ansatz gewonnenen Erkenntnisse werden auch jenseits der reinen Kurzwortforschung von universalistischem Interesse sein.

 

Zu diesem Zweck wird eine ganzheitliche Methode eingesetzt, die neben Korporauntersuchungen ebenso Befragungen von Muttersprachlern umfasst. Mittels Sprecherurteilen sollen sowohl der innersprachliche (insb. Frequenz, Produktivität, semantische Transparenz) als auch der außersprachliche Status (pragmatischer Stilwert, Gruppenmarkiertheit etc.) der Kurzwörter und Kurzwortbildungsmuster eruiert werden. Neben appellativischen Akronymen (Lautinitial‑, Buchstabier- und Silbenintialwörtern), Kurzwörtern i.e.S. (Kopf- und End- sowie diskontinuierlichen Kurzwörtern wie dän./norw./schwed. bil, fär. úss, norw. Polet, dän. humbas, fär. vinka), Pseudoableitungen wie schwed. stammis, isl. þjóbó, norw. nuggen, seffer’n, Kürzungs- und gebundenen Komposita wie dän./norw. e-post, schwed. ekomjölk sowie elliptischen Kürzungen wie fär. Setur sollen auch subtraktive Prozesse bei Personennamen (dän. Sus, schwed. Agge) berücksichtigt werden.

 

Literatur:

Lux, Barbara (2017): Kurzwortbildung im Deutschen und Schwedischen: Eine kontrastive Untersuchung  phonologischer und grammatischer Aspekte. – Narr Francke Attempto: Tübingen.

Nübling, Damaris/Duke, Janet (2007): Kürze im Wortschatz skandinavischer Sprachen. Kurzwörter im Schwedischen, Dänischen, Norwegischen und Isländischen. – In Jochen A. Bär, Thorsten Roelcke, Anja Steinhauer (eds.): Sprachliche Kürze: Konzeptuelle, strukturelle und pragmatische Aspekte, 227–263. Berlin/New York: de Gruyter.

Wurzel, Wolfgang Ullrich (22001): Flexionsmorphologie und Natürlichkeit: Ein Beitrag zur morphologischen Theoriebildung. 2. Aufl. – Berlin: Akademie Verlag.

 

https://ifs.uni-greifswald.de/forschung/promotions-und-habilitationsprojekte/laura-zieseler-skandinavistik/